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Benigne Prostatahyperplasie (BPH) = Vergrößerung der Vorsteherdrüse Die Vergrößerung der Prostata ist eine generelle Erscheinung beim alternden Mann. Feingewebliche Veränderungen der Prostata finden sich bei über der Hälfte der Fünfzigjährigen , ansteigend auf über 90% der Achtzigjährigen. Trotz dieser Häufigkeit entwickelt nicht jeder Träger einer Prostatavergrößerung die Symptome einer Harnabflußstörung. Die Gründe hierfür sind unklar. Die Symptome korelieren nicht unbedingt mit der Größe der Prostata. Im Stadium I (Frühstadium) ist die Zeit beim Wasserlassen verlängert, gelegentlich kommt es zum Harnnachträufeln, die Harnblase kann restharnfrei entleert werden Im Stadium II (Restharnstadium) ist der Harnstrahl deutlich abgeschwächt, das Wasserlassen ist stotternd. Hinzu kommen das Restharngefühl und die Harnblasenreizung durch häufige Infekte. Dies verursacht vermehrter Harndrang vor allem während der Nacht. Eine begleitende Entzündung der Prostata kann zur Blutung führen. Im Stadium III (Dekompensation) kommt es zu einer zunehmenden Restharnbildung mit ständigem Urinabgang bei maximal gefüllter Blase oder zur völliger Harnverhaltung. Die Maximalausprägung der Erkrankung wird durch die aufsteigende Harnstauung und Beeinträchtigung der Nierenfunktion charakterisiert. Zu
den diagnostischen Maßnahmen bei der Abklärung der Prostatavergrößerung
gehören die rektal-digitale Untersuchung , die Ultraschalluntersuchung
der Nieren, der Blase und der Prostata. Ab Stadium II kann eine röntgenologische
Kontrastmitteluntersuchung des Harntraktes und gelegentlich eine Blasenspiegelung
(Cystoskopie) notwendig werden. In regelmäßige Abstände
sollte eine Urinuntersuchung erfolgen. Zum Ausschluß eines Prostatakrebses
kann noch der PSA-Wert (Prostata-Spezifisches-Antigen)
bestimmt werden. |
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Therapie
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Prostatakrebs
Der
Prostatakrebs ist hinter dem Lungenkrebs die zweithäufigste Krebstodesursache
beim Mann. Für Männer, die älter als 55 Jahre sind, ist
diese Krebsart die führende Krebstodesursache geworden. In den westlichen
Industriestaaten macht der Prostatakrebs 17% aller jährlichen neu
entdeckten Krebserkrankungen bei Männern aus. Die Diagnosesicherung erfolgt mittels einer Probeentnahme (Biopsie)aus der Prostata. Die Biopsie erfolgt meistens in örtlicher Betäubung unter Ultraschallkontrolle. Die Vorbereitung vor Therapiebeginn umfaßt die Röntgenuntersuchung des Harntraktes, die PSA-Bestimmung, die Blasenspiegelung, das Skelettszintigramm (Untersuchung zum Ausschluß von Knochenmetastasen), sowie die Ultraschalluntersuchung der Prostata durch den Enddarm. Bei lokalbegrenztem Befund und entsprechendem Allgemeinzustand des Patienten ist eine totale Entfernung der Prostata mit kurativer Zielsetzung die Methode der Wahl. In ausgesuchten Fällen kann eine Strahlentherapie in Erwägung gezogen werden. Bei Überschreitung der Organgrenzen (Metastasen) ist eine systemische Therapie (Spritzen und/oder Tabletten) notwendig. |
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